Trennungs- und Scheidungsmediation


Mediation setzt die Bereitschaft voraus, selbstbestimmt, eigenverantwortlich und freiwillig Konflikte zu lösen.


Der Gewinn daraus ist jedoch vielfach:


  • Es ist eine sehr kostengünstige Scheidungsvariante.
  • Es werden in diese Vereinbarungen die Bedürfnisse beider Parteien innerhalb des gesetzlichen Rahmens miteinbezogen; dadurch entstehen befriedigendere Lösungen, die die Lebensqualität aller Beteiligten deutlich erhöhen.
  • Es entsteht ein positives Gefühl, da aus einer Scheidungsmediation nur Gewinner hervorgehen und somit auch eine tragfähige Grundlage für einen Neubeginn beider Partner geschaffen wird.
  • Falls Kinder von der Scheidung betroffen sind, bedeutet dies für sie zusätzlichen Gewinn, da es nicht mehr notwendig ist, erlebte Ungerechtigkeiten während des Trennungsprozesses auf dem Rücken der Kinder auszutragen.
  • Es gibt nur Gewinner-Gewinner-Lösungen.

Mediation bei Trennung und Scheidung ist ein vor- oder aussergerichtlicher Weg der Konfliktbearbeitung und bezieht sich auf persönliche und materielle Trennungs- und Scheidungsfolgen. Sie strebt eine ergebnisbezogene verbindliche Lösung an, die von beiden Parteien persönlich erarbeitet wird.


Die Parteien werden dabei durch einen neutralen Dritten, den Mediator, unterstützt. Der Mediator fördert in erster Linie durch sein Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen die Gesprächs- und Kooperationsfähigkeit der Parteien, welche als Grundlage dafür angesehen wird, eine wechselseitige, für beide Seiten akzeptable und faire Vereinbarung zu entwickeln. Diese Vereinbarung wird in allen Punkten festgehalten und von einem Rechtsanwalt überprüft.


Fallbeispiel:


Die bereits im gerichtlichen Scheidungsverfahren befindlichen Eltern eines 7jährigen Mädchens werden vom Pflegschaftsrichter an eine Mediatorin verwiesen, da das Kind aufgrund des laufenden Verfahrens bereits große psychische Schäden zeigte. Zu diesem Zeitpunkt hat der Kindesvater das Kind bereits ca. 1 1/2 Jahre nicht mehr gesehen, da die Kindesmutter jede Art von väterlichen Besuchskontakten mit allen ihr zur Verfügung stehenden legalen Mitteln und praktischen Tricks verhinderte. Die Kindeseltern erschienen bei der Mediatorin, gleichzeitig waren bei Gericht neben dem Scheidungsverfahren auch etliche Parallelverfahren (Strafverfahren wegen gefährlicher Drohung und vergleichbare Verfahren) im Gange. Die Eltern hatten auf vielfache Weise versucht, sich gegenseitig zu schaden und dabei das Kind als Waffe benutzt. Naturgemäß litten alle Beteiligten sehr unter dieser Situation.


Die Mediatorin schaffte es in einer ca. 2 1/2 stündigen Sitzung so viele wechselseitige Kränkungen, Verletzungen und Bedürfnisse aufzudecken, dass die Eltern bis zum Ende dieser ersten Sitzung die Bedingungen und Umstände für den Besuch des Vaters beim Kind abklären konnten. Der Kontakt zwischen Kind und Vater konnte in der Folge auf Dauer wiederhergestellt werden, wobei die jeweils neu auftretenden Konfliktpunkte bei der jeweils nächsten Mediationssitzung geklärt werden konnten. Die Eltern schienen deutlich entlastet und die psychische sowie psychosomatischen Beschwerden des Kindes gingen deutlich zurück. Obwohl die Ehe in einem langen Verfahren mit erheblichen emotionalen Verletzungen schlussendlich geschieden wurde, war mit Beginn des Mediationsprozesses eine Wiederherstellung der Vater-Tochter-Beziehung mit regelmäßigen Kontakten möglich.


Dauer des Mediationsprozesses: 7 jeweils 2stündige Sitzungen, verteilt auf 10 Monate